Projekt Lobsigensee - Informationsanlass vom 21. August 2021

Hocherfreut, fast schon ein bisschen überwältigt waren wir vom grossen Interesse der Bevölkerung an unserem Lobsigensee resp. seiner Zukunft. Gut, der Gemeindepräsident Hans Schori erwähnte es in der Begrüssung: „Der Lobsigensee ist eingetragen im UNESCO Weltkulturerbe – der Altstadt von Bern oder den Pyramiden von Gyseh gleichgestellt – das lässt sich schon zeigen!“

Gespannt hörten ca. 100 Interessierte der Projektvorstellung von Petra Graf vom Amt für Landwirtschaft und Natur in der Pusteblume zu. Die Biologin und zuständige Fachperson vom Kanton erklärte die Weiterentwicklung der Seezone, in der der Biber als geschütztes Tier die Hauptrolle bereits übernommen hat. Das erstrebte Ziel, ist eine einzige Seeparzelle inkl. Pufferzone einzugrenzen. Eine gezielte Artenförderung und die Bewirtschaftung (Weide) werden angegangen und angepasst, so dass sich nebst Kiebitz und Fischadler auch Tiere und Pflanzen ansiedeln können, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind.

Auf spannende Weise erklärte Fritz Ruchti, Präsident vom Gemeindeverband Lyssbach, die Geschichte und den Stand des Landabtausches mit den Landwirten, damit die Seezone überhaupt realisiert werden kann. Bei herrlichem Sommerwetter wanderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Lobsigensee, wo die Informationen zur Archäologie auf dem Programm standen. Beat Schütz, der passionierte Freizeit-Archäologe unserer Gemeinde und ausgezeichneter Kenner der prähistorischen Fundstelle am Lobsigensee, gab uns einen interessanten Einblick in die Geschichte. Er nahm uns mit in die Zeit der Pfahlbauer und ihrem beschwerlichen Leben, aber auch in die Zeit der ersten Funde, die ab 1900 von archäologisch interessierten Personen gemacht wurden und so den Grundstein zur Aufnahme des Lobsigensees in das Inventar des Unesco Weltkulturerbes legten.

Nach einem kleinen Marsch in die Forstbaumschule erwartete Wildhüter Reto Hässig die Besucherschar. Er stellte seinen Beruf vor und erläuterte vor allem seine Aufgaben rund um den Biber. Dieser Vortrag faszinierte Gross und Klein. Das Eintauchen in die Biologie, die Ausrottung und die Wiederansiedlung des eigenwilligen und fleissigen Wesens löste die letzten Vorurteile. Der eine oder andere wagte, mit Handschuhen und etwas Skepsis, einen toten Biber zu berühren und die 23‘000 Haare pro cm2 anzufassen. (Zum Vergleich: ein Mensch hat ca. 250 Haare pro cm2.)

Nicht nur die absoluten Pflanzenkennerinnen und Pflanzenkenner sondern auch die, die es gerne werden möchten, kamen beim anschliessenden Pflanzenquiz zum Zuge. Die einheimischen Gehölze konnten mit oder ohne App bestimmt werden. Als Preis durfte jede/r Teilnehmende ein Blaumohnöl oder eine Wildpflanze, gespendet von Regula und David Schori aus Lobsigen und der Gartenbauschule Oeschberg, mit nach Hause nehmen. Letztendlich werden die diversen Wildpflanzen, die nun in den Hausgärten gedeihen, zu mehr Artenvielfalt beitragen. Die Insekten freuen sich!

Bei einem Apéro unter den schattenspendenden Linden in der Forstbaumschule wurde weiterdiskutiert und „gefachsimpelt“.

Herzlichen Dank an alle, die diesen Anlass mitgestaltet und bereichert haben.

Volkswirtschafts-, Landschafts- und Sicherheitskommission
Sozial-, Kultur- und Freizeitkommission
Dorfmuseumsverein Seedorf

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